Freitag, 23. August 2013

Kürbiscremesuppe und sommerabendliche Impressionen


Das Leckere zu Vorderst. Wie bereits erwähnt presst das perverse Cucurbitaceae-Beet Früchte ohne Ende ans Tageslicht. Allem voran Zucchini. Im Besonderen aber Kürbis. Und im Speziellen Hokkaido-Kürbis. Und um es mit Jamie Olivers Worten zu sagen, liebt der Hokkaido-Kürbis Ingwer. Daher poste ich Euch heute ein leckeres Rezept, welches vielfach erprobt und manigfaltig gelobt wurde. Also haltet Euch ruhig nicht mit Lobeshymnen zurück.

Um diesen Text ein wenig aufzulockern, poste ich nun Blumen. Gartenblumen.



Die Quelle des Rezeptes ist eine Fachzeitschrift für Interior Design. Und folgende Zutaten benötigen wir:

  • 300 g Hokkaidokürbis (bei uns ist das ungefähr ein halber Kürbis)
  • 2 mehligkochende Kartoffeln (eine leckere Variation ist Süßkartoffel)
  • 1 Zwiebel
  • 2 Knoblauchzehen
  • ein kleines Stück Ingwer
  • 30g Fett (Butter bietet sich freilich immer an, auch in Kombination mit Öl)
  • 250ml Sahne
  • 750ml Gemüsebrühe 
  • Zitronensaft aus einer halben Zitrone
  • Salz und Pfeffer
  • zum Pimpen und Finishen: Creme fraiche, geröstete Kürbiskerne, Schinkenwürfel
Die Zubereitung selbst ist ziemlich unspektakulär. Der Kürbis wird entkernt und in Würfel geschnitten. Die Schale selbst wird beim Hokkaidokürbis durch das Kochen weich und muss nicht entfernt werden. Die Erdäpfel werden geschält und ebenfalls gewürfelt. Zwiebel, Knoblauch und Ingwer fein feinhacken. Dann die Zwiebeln glasig schwitzen und Ingwer, Kürbis, Kartoffeln und Knoblauch dazugeben. Mit der Gemüsebrühe aufkochen. Pfeffer, Sahne und Zitronensaft dazu und 20 Minuten köcheln. Dann wird alles mit dem Stabmixer in eine breiige Konsistenz verarbeitet. Mit Salz abschmecken und gegebenenfalls mit Zitrone nachpeppen. Finishen und fertig.

Mit relativ wenig Aufwand bekommt ihr so eine echt leckere und unfade Kürbissuppe auf den Tisch.


Während des Sommers hat sich auch unser Clematis wieder erholt und der Wein trägt kleine, aber ansehnliche Beeren. De profundis clamavismus ad te Bacche, dass in den nächsten Jahren die Weinbeeren größer werden.




Es folgen noch einige Eindrücke aus dem Staudenbeet und dem Kräuterbeet. 





Damit wünschen wir ein vergnügliches Wochenende mit viel Sonne, wenig Ärger und wir verabschieden uns in den Urlaub nach Kroatien, wo es hoffentlich allerhand neues Gewächs zu entdecken gibt. Und ein herzlicher Dank gilt unserer lieben Verwandtschaft, die sich um Fauna und Flora sorgt.

Sonntag, 11. August 2013

Prachtlibelle, Freilandgurken und Hortensienwahn

Perfektes Gartenwetter. Regen. Wärme. Schwüle. Wen wundert es, dass ich schon wieder nicht umhin komme, mit stolzgeschwellter Brust von unseren Ernten zu künden.

Unsere gemeine Freilandgurke mausert sich zusehends, wie letztes Jahr die Zucchinipflanzen, zu einer fruchtwütigen Biomasseproduzentin. Biomasse zur Ernährung oder als frecher Modeschmuck. Hier sei mir ein kleiner Klugschiss am Rande gegönnt: Etymologisch entstammt das Wort "Gurke" der Entlehnung eines slawischen Wortes mit mittelgriechischen Wurzeln. αγούρος ágūros bedeutet "unreif", "grün".

Nebenstehend ein Gartentroll mit einigen Kukumer, wie die Gebrüder Grimm das Gewucher wohl bezeichnet hätten. Auffällig auch, dass unsere Freilandgurken zwar recht groß, aber nicht gerade glattschalig sind. Einige Exemplare sind mit regelrechten Dornen bewehrt.



Paprika. Auch diese Pflanze haust im Kürbis-, Gurken-, Zucchiniurwald und mag uns wohl alsbald mit Paprika beschenken.




Entgegen allen zweifelnden Ketzern aus der Sparte der Ungläubigen ist unsere Melone doch nach der Blüte zum fruchten gekommen. Allerdings mag mein blinder Glaube an das Gepflänz nicht ausreichen, um zuversichtlich an eine Melonenernte zu glauben.

Entgegen allen Ratschlägen musste Marko natürlich Hortensien kaufen. Als alteingeschworener Hortensienschützer und Aktivist bei free-hortensia.com befreite er zwei traurige Gesellen aus artungerechter Haltung und wilderte sie unter dem Apfelbaum aus. Bravo. Die Gartenanemone, ein Gewächs aus der Gattung der echt verklingelt klingenden Windröschen, dankt es dem Grummichl durch erhabene Schönheit.



Dann auf einmal flatterte etwas um unsere Köpfe, wie ein Schmetterling auf Crack, nur schneller, hastiger und irgendwie unkoordinierter. Und passend zum profiling trug das Technoinsekt auch noch ein neonfarbenes Gewand.

Viel zu hastig hat sie sich bewegt. Da kann selbst unser Dokumentationsgerät von 2010 nicht mithalten. Eine echt grandiose Kamera, die uns dereinst unsere liebe Goldhenne vermacht hat. Besten Dank an dieser Stelle noch einmal dafür.


Mittlerweile sind wir uns sicher, dass diese Libelle zu den Calopterygidae gehört. Richtig, Euch Hobbyetymologen war gleich klar, dass es sich um die Prachtflügler handelt. Konkret hier um die Blauflügel-Prachtlibelle, die größte hier heimische Kleinlibellenart. Dank des neuaufgeschütteten Flussbettes der Chemnitz siedeln sich Libellen am kiesgesteinigen Ufer an. Die Stadt schafft also Biotope. DAS war der Plan.













Sonntag, 4. August 2013

sommerlicher Brunch, Kirscherziehung und Erntedank


Chemnitzer Gartenkultur

Ich schieb es mal auf diese Hitze, die ein wenig die Faulheit stärkt, eher in der Sonne zu liegen, als Posts zu schreiben. Doch in diesem herrlichen Wetter ist Freibad, Chillen, Brunchen, Grillen angesagt, wenngleich Marko trotzdem immer irgendwas zu tun hat.




Chemnitzer GartenkulturAlso Hängematte raus, Klappstühle zur Sonne ausgerichtet, Tischlein gedeckt und Kaffee angesetzt. Und schwupps, ritten aus fernen Landen Freunde ein mit Kind und Kegel, der in diesem Falle eine kleine Frechdächsin gewesen ist mit fiesen, spitzen Zähnen.



Sonntagsbrunch ist etwas herrliches. Neben Brötchen, Rührei und frischem Obst durfte auch die Sommerbowle nicht fehlen. Und die 50er Sonnenmilch.
 
Mittlerweile und fast unbemerkt von uns wucherte das Kürbisgewächsehügelgrab mit Zucchini, Gurken, einer Paprika, Kürbissen und einer unterrepräsentierten Melone unter dem Einfluss einer ziemlich kraftvollen Sonne, dem bereits erwähnten regelmäßigen Schwemmschlamm der Chemnitz und vor allem dem Wässerungsplan von Marko zu einer bizarren Landschaft heran. Und im Herbst werden wir einen Hokkaidogroßhandel eröffenen müssen. Oder ihr euch an Kürbissuppe erfreuen. Rezepte dann an geeigneter Stelle.

Chemnitzer GartenkulturChemnitzer GartenkulturHokkaido Chemnitz



Ich möchte einfach, erm, ich zeige Euch Blumen! In voller Behummel- und Bebienung erblüht das Staudenbeet mit einer gefüllten Echinacea, Phlox, Phlox und nochmal Phlox. Auch unsere weiße Hortensie zeigt langsam ihre wahre Schönheit.

gefüllter Sonnenhut ChemnitzRispenhortensie
Staudenbeet Chemnitz










Während unter der Woche dann der Apfelbaum freigeschnitten wurde, hat Marko unter der strengen Beobachtung des Gartentrolls von der Hängematte aus, auch den jungen Sauerkirschbaum in die Form geschnitten. Der Fachmann spricht wohl von Erziehung. Aber immerhin ist Marko nicht laut geworden, wenngleich das Astabspreizen mit Steinen schon reichlich merkwürdig anmuten mag. Weitere Informationen zum richtigen Erziehen bietet z.B. http://www.obstzentrum.de/obstbaumschnitt.

Kirschbaum Chemnitzer GartenkulturChemnitzer GartenkulturChemnitzer Gartenkultur


Wie sehr sich das Beschneiden und Erziehen der Pflanzen lohnt, merken wir an dem reichen Rebhang des zweijährigen Weins, dem Fruchtsegen der roten Johannisbeere und im weiteren Sinne auch das Wuchern der Kräuter im Hochbeet nach den wenigen Monaten.


Chemnitzer GartenkulturHochbeet ChemnitzWein Chemnitzer Gartenkultur


Zum krönenden Wochenabschluß brachten wir ein wenig Ernte ein für Kartoffelstampf mit Petersilienmöhrengemüse und Hühnerbrust. Wir rupften, pflückten und schnitten kleine Rübchen, bunte Möhren, Mangold, Kohlrabiblätter, Schnittlauch, Petersilie, Thymian und Liebstöckel. Die Hühnerbrust, Zwiebeln, Kartoffeln und der Speck wurde bei Herrn Edeka geerntet.

Gartenstampf: Eine kleine Zwiebel mit dem Mangold und den Kohlrabiblättern anbraten und mit ein wenig Wasser ablöschen. Währenddessen Kartoffeln schälen und weichkochen. Etwas Milch, Sahne und Butter zu den Kartoffeln geben und alles je nach gewünschter Viskosität zerstampfen. Dann das Zwiebel-Kraut-Gebrät unterheben und ziehen lassen. Alternativ können noch Petersilie, Schnittlauch und Thymian gehäckselt dazugegeben werden. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Petersilienmöhren: Den Speck kleinschneiden und auslassen, ehe man darin eine kleingehackte Zwiebel anschmort. Möhren, Möhrenartige und Rüben kleinschneiden und mit anschwitzen. Großzügig Petersilie hacken und dazugeben. Ich habe diesmal auch Liebstöckel mit dazugegeben. Dann mit Wasser ablöschen und die Möhren garkochen und die Soße mit Salz, Pfeffer, eventuell Gemüsebrühe abschmecken und mit Sahne binden.

Hühnerbrust: Halt braten und würzen.

Irgendwie mag das verklingelt klingen, aber ich bin immerwieder erstaunt, wie geplant Saat, Pflege und Ernte ablaufen muss, damit ein Bauer, Gärtner oder Atomkriegautarkist seine Familie eine Weile ernähren kann. Möglich scheint das zu sein. Ich bin denn mal im Garten.